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Die Dummyarbeit

Um die Hunde auf die jagdliche Praxis vorzubereiten, können viele Ausbildungsschritte anhand sogenannter «Dummies» als Wildersatz erlernt werden. Das Dummy (übersetzt aus dem englischen mit «Attrappe») ist ein ca. 50 x 10 cm grosses, festes Leinensäckchen, standardmässig 500g schwer. Es dient als Ersatz für ein Stück Wild und schwimmt auch auf dem Wasser. Wird das Dummy mit einem speziell ausgerüsteten Schiesswerkzeug abgeschossen (dem Dummy-Launcher), fliegen die Dummies über eine grosse Distanz. So kann der Effekt des «nach dem Schuss» nachgestellt werden.

Das Dummytraining wurde zunächst in England als Vorbereitung des später jagdlich eingesetzten Retrievers durchgeführt. Inzwischen hat sich die Dummyarbeit bis zu einem gewissen Grad verselbstständigt und bietet somit auch den Nichtjägern eine art- und rassegerechte Beschäftigungsmöglichkeit.

Auch für den jagenden Retrieverbesitzer ist sie eine interessante Alternative um den Hund langfristig auf einem hohen Ausbildungsstand zu halten. Der Einsatz von Wild zu Ausbildungs- und Prüfungszwecken kann damit minimiert werden, was für die Akzeptanz der Jagdhundeausbildung in der Öffentlichkeit eher förderlich wirkt. Einschränkend ist hierbei festzustellen, dass zwar nicht alle wichtigen Qualitäten eines guten Jagdhundes anhand von Dummies getestet werden können, aber doch viele wichtige Ausbildungselemente damit prüfbar sind. Für den Nichtjäger ist die «Dummyarbeit» eine wunderbare und für den Hund wertvolle Beschäftigungs-Möglichkeit , welche die jagdliche Arbeit des Apportierens nach dem Schuss nachempfindet.

Die Dummyarbeit erfordert viel Zeit und Geduld. Voraussetzung dafür ist eine gute Grundausbildung, die vor allem zuverlässiges Apportieren, schnellen und guten Appell umfasst und den Willen zur Arbeit mit dem Führer erfordert.

Leute mit Prüfungsambitionen, können mit ihrem ausgebildeten Retriever an Dummyprüfungen und an Workingtests teilnehmen.

In England, wo Workingtests wettkampfmässig durchgeführt werden, arbeitet man meist mit Retrievern aus reinen Arbeitslinien, die schnell und leichtführig sind. Diese Tests dienen auch als Vorbereitung für den jagdlichen Einsatz. Es gibt keine speziellen Prüfungsordnungen dafür, vielmehr werden Jagdsituationen nachgestellt. Je nach Beschaffenheit des Geländes, gestaltet der Richter die Aufgaben selbst, was vom Hund einiges an Können und Flexibilität verlangt.

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